Farbenlehre nach Goethe

Der Goetheschen Farbenlehre liegt zugrunde das Geheimnis des Zusammenwirkens von Licht und Finsternis als zweier polarischer wesenhafter Entitäten in der Welt. In der kosmischen Tätigkeit gibt es keine Möglichkeit des Bestandes, wenn nicht überall hineinverworben wird in die Lichtkraft Dunkelkraft. Und in dem Ineinander-weben, gleichsam in dem Netzweben von Lichtkraft und Dunkelkraft, liegt eines der Geheimnisse des kosmischen Daseins, der kosmischen Alchemie.
Rudolf Steiner, Vortrag 1910

Eine Farbe ist dadruch blau und violett, dass das Finstere das Licht überragt; eine Farbe ist dadurch grün oder grüngelblich, dass sich die beiden das Gleichgewicht halten; eine Farbe ist rötlich oder orange, wenn das Lichtprinzip das Finstere überragt.
Rudolf Steiner, Vortrag 1912

Die Struktur der Betrachtung der Naturerscheinungen muss immer mehr und mehr werden - und sie kann es werden, wenn man der Goetheschen Farbenlehre nachgeht - eine Betrachtung des Licht-Ton-Elementes auf der einen Seite und des völlig entgegengesetzten Elektrizitäts-Magnetismus-Elementes auf der anderen Seite. Wie wir im Geistigen unterscheiden zwischen Luziferisch-Lichtischem und Ahrimanisch-Elektrizitäts-, Magnetismus-artigem, so müssen wir auch die Struktur der Naturerscheinungen betrachten.
Rudolf Steiner, Vortrag 1920

Wer Einsicht erhält in das Verhältnis des Menschen zu der ihn umgebenden Natur findet, wenn man übersinnlich forscht, nicht materielle Unterlagen dasjenigen, was uns in Farben und Tönen umgibt, sondern geistige, übersinnliche Wesenheiten, die überall in der Natur enthalten sind.
Rudolf Steiner, Vortrag 1918



Der Seele Schaffensmacht
sie strebet aus dem Herzensgrunde
im Menschenleben Götterkräfte
zu rechtem Wirken zu entflammen,
sich selber zu gestalten
In Menschenliebe
und im Menschenwerke.
Rudolf Steiner, im Januar 1913



















   Rudolf Steiner -  Licht und Finsternis, Luzifer und Ahriman